Gorki Bibliothek

Galitsch ist eine Kleinstadt in der russischen Region Kostroma mit kanpp 13.000 Einwohnern - fallenden Tendenz. Die Maxim Gorki Bibliothek der Stadt hielt eine Gedenkstunde für Kinder ab, Thema Helden der Region Galitsch.

Hören wir zu, was Frau Bibliothekarin den Kindern zu erzählen hat:


Heute haben sich die Wolken des Bösen, des Hasses und der Heimtücke der Feinde wieder einmal über unserem Vaterland verdichtet. Die junge Generation unserer Landsleute verteidigt, wie in alten Zeiten, würdig die Grenzen des Landes.

Wagner Afrika

Ganz tot scheint die Gruppe Wagner nicht zu sein. Aktuell werden Söldner für einen Einsatz in Afrika angeworben. Am 24. April flatterte folgender Telegram-Beitrag zu uns ins Haus:

PMC „Wagner“ rekrutiert Freiwillige für Fernziele!
Ein Job für echte Männer, die keine Angst vor Schwierigkeiten haben und gewinnen wollen!

Baschkortostan 16.04.24Auch weiterhin hat die Republik Baschkortostan die meisten gefallenen Soldaten der Regionen in unserer Statistik zu verzeichnen. Knapp 500 Kriegstote sind zwischen dem 01.01.24 und dem 15.04.24 dazu gekommen.

Wir dokumentieren deshalb eine weitere eine Meldung des baschkirischen Telegram-Kanals Aspekte:

Während der SVO wurden 10 weitere Soldaten aus Baschkortostan getötet. Sie haben sich dieser Tage von ihnen verabschiedet.

Hotel Louvre Georgievsk

Das Hotel "Louvre" in Georgiewsk -- Foto: Каракорум -- Lizenz:  CC BY-SA 4.0

Wir hatten bereits im Februar aus der Stadt Mineralnyje Wody in der Region Stawropol berichtet. Übersetzt bedeutet der Name der Stadt "Mineralwasser", obwohl die Stadt über keine solchen Quellen verfügt. Allerdings gibt es in der Region um die Stadt zahlreiche Mineralbrunnen. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt und besitzt für Russland ein relativ gemäßigtes Kontinentalklima. Mineralnyje Wody hat 70.000 Einwohner.

Ein junger Mann, Danila Chartschenko, hat die Namen der im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten gesammelt und veröffentlicht, aktuell hat er die Stadt Georgijewsk ebenfalls in seine Bemühungen aufgenommen. Die Stadt ist nur knapp 30 km von Mineralnyje Wody entfernt und ist mit 62.000 Bewohnern nur wenig kleiner.

Bilibino

Bilibino in Tschukotka -- Foto: Doctor Digger Shrew -- Lizenz: CC BY 3.0

Bilibino, das ist ein kleines Städtchen im "Autonomen Kreis der Tschukschen" mit etwas über 5.000 Einwohnern. Es ist gleichzeitig das Zentrum des  Bezirks Bilibinsky, in dem noch weitere 2.000 Menschen leben, also insgesamt etwa 7.200 Personen. Und das auf einer Fläche, die etwa der Hälfte Deutschlands entspricht.

Das Leben dort ist rau - die durchschnittliche jährliche Lufttemperatur ist durchgehend negativ und schwankt zwischen (-4 −5) °C an der Küste und (-12 −14) °C im kontinentalen Teil. Die Bevölkerung dort besteht hauptsächlich aus Tschuktschen und Ewenen. Aber das Land ist reich an Bodenschätzen.

Aus Bilibino kam auch Leonid Wladimirowitsch Napak, der im russischen Krieg gegen die Ukraine gefallen ist. Der Verwaltungsleiter der Region Jewgeni Safanow schreibt dazu auf Telegram:

Kaschira 2 Orden

Über die Stadt Kaschira haben wir schon mehrfach berichtet. Sie liegt etwa 100 km südlich von Moskau und ist mit der Hauptstadt im Nahverkehr verbunden. Und bis Kaschira waren auch die Einheiten der Gruppe Wagner vorgerückt, bis ihr Chef Prigoschin den Vormarsch gestoppt hatte.

Ildar Samigulow

Ildar Samigulow kam aus dem Karmaskalinsky Bezirk von Baschkortostan mit etwa 50.000 Bewohnern. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt, aber es gibt auch Ölfelder, die erschlossen werden.

Ildar war 42 Jahre alt und hat den Kriegsdienst nur wenige Tage überlebt. Nachstehend der lokale Bericht über seine Beisetzung:

Gornjak

Im hintersten Winkel der Altai Region an der Grenze zu Kasachstan liegt der Bezirk Loktewski. Dort leben etwa 20.000 Menschen - Tendenz abnehmend. Das Zentrum des Bezirks ist die Kleinstadt Gornjak, in der etwa die Hälfte der Bezirksbewohner lebt.

In der Sonntagsschule der orthodoxen Kirche wurde jetzt eine Erinnerungsecke eingeweiht, mit den Namen der Soldaten aus dem Bezirk, die im Krieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen haben. Es sind nicht wenige.

Bezirk Blagovarsky

Dorf Alekseevka, Bezirk Blagovarsky, Baschkirien -- Foto: Rartat -- Lizenz: CC0

Der Bezirk Blagovarsky ist einer der 54 Bezirke von Baschkortostan. Er ist stark landwirtschaftlich geprägt, der Boden ist trocken, so wird hauptsächlich Getreide angebaut. Daneben gibt es Schweine- und Geflügelhaltung in großem Stil. Der Bezirk besteht aus 15 Dörfern oder Dorfzusammenschlüssen, es leben dort etwa 25.000 Menschen, fallende Tendenz. Die Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus Baschkiren (50%), Tataren (25%) und Russen (21%) zusammen. Es gibt auch 162 Menschen deutscher Abstammung.

Aus dem Dorf Staroabzanovo  des Bezirks kam auch Almaz Abdumanabowitsch Narbajew. Der junge Mann war 31 Jahre alt, als er sich im Februar dieses Jahres freiwillig zum Kriegsdienst meldete. Es war ein kurzer Einsatz. Am 5. Februar 24 meldete er sich beim Militär, am 1. April wurde er getötet.

Perm 10.04.24

In unserer Zusammenfassung vom 15.04.24 haben wir die hohe Zahl an Kriegstoten aus den Regionen Wolga und Ural dokumentiert. Die Region Perm ist an vierthöchster Stelle bei den gefallenen Soldaten in diesem Jahr. Aus gegebenem Anlass dokumentieren wir den Bericht eines Telegram-Kanals aus Perm "Perm 36,6 GEGEN KRIEG" vom 10.04.24.

❗️Freunde, es gibt so viele Tote, dass wir keine Zeit haben, sie zu verarbeiten und zu veröffentlichen. In Wirklichkeit liegt die Zahl der Todesopfer nur nach minimalen Schätzungen bereits bei über 1.500 Menschen. Über alle werden wir bald schreiben!

Irgend etwas stimmte mit Andrei Blum nicht, wenn er betrunken war. Der Sohn eines seiner Opfer schrieb über Andrei: "Ich möchte Sie daran erinnern, dass er mitten am Tag betrunken mit seinem Auto durch die Stadt fuhr und dann einen älteren behinderten Mann, meinen Vater, mit einem Messer angriff, seinen Reifen durchbohrte und seine Windschutzscheibe zerschmetterte. Später, vor der Polizei, versuchte er, völlig betrunken, meinen Vater zu schikanieren und stürzte sich mit seinen Fäusten auf mich. Wenn in unserem Land die Menschen dafür nicht ins Gefängnis kommen, dann ist es umsonst. Wir haben solche „Helden“ gesehen."

Andrei Blum ging zur Gruppe Wagner, überlebte das Gemetzel,  fuhr danach betrunken Auto und bedrohte einen Rentner. Um der Strafe zu entgehen, verpflichtete er sich im November 23 erneut bei der russischen Armee. Im März 24 wurde er als vermisst gemeldet, im April wurde er in der Region Wladimir betrauert.

Auf seinem Smartphone hat Andrei zwei Videos hinterlassen, die durchaus interessant sind. Im erste Film dokumentiert er die schwierigen Bedingungen, unter denen die Soldaten leben und kämpfen - auf beiden Seiten der Front. Das zweite Video stellt ein Telegram-Kanal aus Wladimir vor, der ebenfalls den Lebenslauf von Andrei Blum beleuchtet. Wir geben den Beitrag übersetzt wieder:

Obliwski BezirkDer Obliwski-Bezirk liegt in der Region Rostow. Er besteht aus sieben Gemeinden und hat knapp 17.000 Bewohner. Das Gebiet ist landwirtschaftlich geprägt, hauptsächlich wird Getreide angebaut. Der größte Ort im Bezirk ist das Dorf Obliwskaja mit über 11.000 Einwohnern. Das Dorf hat auch einen Bahnhof (Foto) an der Verbindung zwischen Rostow und Wolgograd.

Wie aus vielen anderen ländlichen Gebieten auch sterben Bewohner des Bezirks im Krieg gegen die Ukraine. Eine regionale Internet-Zeitung hat 17 Namen veröffentlicht, also genau einen getöteten Soldaten pro 1.000 Bewohner. Darunter befinden sich auch sechs Söldner der Gruppe Wagner und ein Sturm-Z Soldat. Alle Wagner Söldner hatten wir bisher nicht erfasst, auch nicht die regulären Soldaten Konstantin Woloschenko, Andrej Babilja und Petr Satischew.

Valentin Jello

Nach unserer aktuellen Statistik zum 15.04.24 haben wir 62 Tote des russischen Angriffskriegs aus dem "Autonomen Kreis der Tschuktschen (Tschukotka)" gezählt. Das mögen gesamtstatistisch gesehen nicht viele Opfer sein, für eine Region mit nur 50.000 Einwohnern, aber doppelt so groß wie Deutschland, sind das wirklich viele. Zudem sind diese Kriegstoten alles Männer im besten Alter, die für das Zusammenleben dort unter extremen Bedingungen unverzichtbar sind. Dazu kommen noch die vielen schwer verletzten Soldaten. Tschukotka steht deshalb an dritthöchster Stelle in unserer Statistik, wenn man die Kriegstoten in Relation zur Bevölkerung setzt.

Heute haben wir vom Tod eines weiteren Tschuktschen erfahren - Valentin Jello, ein mobilisierter junger Mann, der als Sanitäter in der Hauptstadt Anadyr gearbeitet hat. Wir geben den Bericht der Lokalzeitung ungekürzt wieder

Igor Maslow

Das Kotschetowsky-Gymnasium im Bezirk Iwnyansky der Region Belgorod hat ein "Heldenpult" zu Ehren eines ehemaligen Schülers aufgestellt, der als Soldat einer Sturm-Z Einheit im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Dumm nur, dass der Held wegen Mordes verurteilt worden war.

Igor Maslow, unser "Held", wurde am 2. August 1989 in der Stadt Wjasniki in der Region Wladimir geboren. Im Jahr 1995 zog seine Familie in die Region Belgorod, wo er zur Schule ging. Anschließend machte er seinen Abschluss an der Polytechnischen Hochschule in Belgorod und arbeitete als Elektriker.

Wazich Faritowitsch Nugumanow

Keine Region verzeichnet zur Zeit soviele getötete Soldaten im Krieg gegen die Ukraine wie Baschkortostan. Und auch keine Region liefert so eindrucksvolle Bilder von der Lebenswirklichkeit der einfachen Leute wie Baschkortostan.

Ermolino Nowgorod

Ermolino ist ein Dorf in der Oblast Nowgorod. Es liegt nur etwa 7 km Luftlinie von Weliki Nowgorod entfernt, der Hauptstadt der Oblast. Man kann also davon ausgehen, dass einige der Kriegstoten der Großstadt in dieser ländlichen Umgebung bestattet wurden.

Wir hatten Ende Dezember (ab Pos. 215) bereits über den Friedhof von Ermolino berichtet. Damals waren die Gräber mit Schnee bedeckt. Bis Anfang April sind 14 neue Gräber von getöteten russischen Soldaten dazugekommen, berichtet der Telegram-Kanal Nowgorod-Kreuz.

Foil Kurbakowitsch Kindjew

Mit großem Bahnhof verabschieden Angehörige und Militär den Gefreiten Foil Kurbakowitsch Kindjew in der Stadt Janaul in Baschkortostan. "Er hätte sein Leben gegeben, um Russland vor dem Nationalsozialismus zu schützen. Ewige Erinnerung und ewige Herrlichkeit", heißt es in seinem Nachruf. Große Worte, die gar nicht dazu passen, wie mit dem Leben dieses Mannes umgegangen wurde.

Wagner Astrachan

Die Mutter eines der getöteten Söldner schreibt: "In Astrachan wurden Banner mit gefallenen Soldaten des Wagner PMC angebracht. Mein Sohn ist auch da. Wir sammelten Fotos, druckten Banner und die Stadt gab uns die Erlaubnis."

Badma Sergejewitsch MandschijewDer Soldat auf dem Foto ist Badma Sergejewitsch Mandschijew. Er stammt aus Elista, der Hauptstadt Kalmückiens,  und war 38 Jahre alt. Das ist im Prinzip alles was wir über ihn wissen. Sein Vater veröffentlichte jetzt über verschiedene sozialen Medien einen offenen Brief. Darin beschuldigt er den Kommandanten, dass dieser seinen Sohn ohne Grund erschossen hätte. Und er warf den Militärbehörden vor, die Ermittlungen im Sande verlaufen zu lassen.

Der Umgang beim russischen Militär ist rau und menschenverachtend, wir dokumentieren das ständig. Deshalb ist der geschilderte Fall mehr als möglich, überprüfen können wir das nicht. Wir dokumentieren den offenen Brief des Vaters:

Kindergarten Rostow

Das sind die Kinder des "Kindergartens 111" aus Rostow am Don. Entsprechend des Anlasses haben sie die Uniform der russischen Jugendarmee angezogen. Denn zu Gast ist heute Frau Asja Sabachaddin Agawerdijewa, die den "kleinen Patrioten" etwas von ihrem Sohn erzählen will.

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