Die Redaktion von "Svobodnye Novosti" führte seit März 2022 eine Liste der aus der Region Saratow gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine. Dabei stützte sie sich ausschließlich auf offizielle Berichte über die Toten von lokalen Behörden und Gemeindevorstehern, auf Denkmäler und Gedenktafeln mit den Namen der Toten, auf in Saratow und Engels angebrachte Banner über die Toten, sowie auf Informationen aus dem virtuellen Buch der Erinnerung, das im Oktober dieses Jahres in einem Saratower Museum vorgestellt wurde. Dieses Buch der Erinnerung wurde vom Staat eingerichtet.

Der Militärstaatsanwalt von Saratow sieht das anders. Für ihn sind die Kriegstoten Staatsgeheimnisse, die nur durch das russische Kriegsministerium veröffentlicht werden dürfen. Die Redaktion hat die gerichtliche Sperrung nicht abgewartet und die Liste gelöscht.

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